Gemeinsam für vielfalt
Bildungsangebot
für Schulen
Gemeinsam für Vielfalt
– natürlich inklusiv
Seit Dezember 2023 läuft das Projekt „Gemeinsam für Vielfalt – natürlich inklusiv“ vom WaldHaus Freiburg als Programm für Schulen mit Klassen zur Förderung der Inklusion oder Vorbereitungsklassen für Flüchtlinge und Migrant*innen (11-25 Jahre).
Durchführung der nächsten Projektwochen:
März bis Oktober 2025 – jetzt anmelden!
Teilnehmende:
Förderklassen und Inklusionsklassen ab 5. Schuljahr, VKL- und VABO-Klassen an weiterführenden Freiburger Schulen
Das Projekt wird gefördert durch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg aus Mitteln der Glücksspirale.
Schwerpunkt ist die Durchführung von Projektwochen zur Förderung der Artenvielfalt, in denen die Schüler*innen an fünf Tagen zu Handelnden werden und Naturschutzaufgaben übernehmen.
Im Vordergrund steht dabei das Naturerleben und das praktische Tun. In den Projektwochen werden die Schüler und Schülerinnen Gelegenheit haben, Lebensräume für Tiere und Pflanzen neu anzulegen oder zu erweitern. Es werden Maßnahmen umgesetzt, die die Lebensbedingungen einzelner Arten fördern und zum Erhalt der Kulturlandschaft beitragen.
Für die Auswahl der Standorte arbeiten wir mit Kooperationspartnern wie NABU, Umwelt-, Forst- und Gartenamt zusammen oder Einrichtungen wie Kinderabenteuerhof, landwirtschaftliche Betriebe und urbane Gärten. Geplant sind jährlich 7 Projektwochen an “Grünen Orten“ in Freiburg oder in angrenzenden Naturräumen. Maßnahmen 2024 waren beispielsweise der Bau von Hochbeeten mit Trockenmauern, Aufforstungen, Pflanzen von Hecken und Obstbäumen oder der Bau von Nisthilfen für Vögel.
Außerdem werden jedes Jahr zwei Projektwochen mit dem Verein „Kommunikation und Medien“ umgesetzt, wo die Teilnehmenden mit Film und Foto die inhaltlichen Themen vertiefen können und zusammen ein Film erarbeitet wird.
Wenn Sie aktiv werden wollen, machen Sie mit Ihrer Klasse mit und nehmen Sie Kontakt mit uns auf! Durch die Projektförderungen entstehen den Klassen nur Verpflegungskosten.
Presseartikel Dreisamtäler 17.04.2024 „Der Natur auf der Spur“
Presseartikel vauban actuel 2/24 27.06.2024 „Mehr Lebensräume für die Natur“ (S.12)
Zum Projektablauf
Die Idee
Mit dem neuen Projekt „Gemeinsam für Vielfalt – natürlich inklusiv“ zeigt das WaldHaus, wie die Förderung von Naturschutz, Artenvielfalt und Inklusion als zentrale Herausforderungen unserer Gesellschaft zusammengebracht werden und Umsetzungsmöglichkeiten im naturpädagogischen Arbeitsfeld aussehen können. Gerade in den letzten beiden Jahren hat sich die Frage nach Inklusion von benachteiligten Gruppen sowie nach Chancengleichheit und Teilhabemöglichkeiten für Kinder und Jugendliche noch einmal verschärft. Durch die Pandemie und die mit ihr verbundenen Maßnahmen hat sich auch die Situation vieler Kinder und Jugendlicher, insbesondere aus sozial benachteiligten Familien, noch einmal verschlechtert.
Hier knüpft das WaldHaus an und will mit dem Projekt „Gemeinsam für Vielfalt – natürlich inklusiv“ ein passendes Bildungsangebot für diese Zielgruppen machen.
Als Kernelement des Projektes werden für diese Zielgruppen im Förderzeitraum bis März 2027 insgesamt 21 Projektwochen konzipiert, in denen sie Naturerfahrungen machen können und Naturschutzaufgaben zur Förderung der Artenvielfalt umsetzen.
Gleichzeitig sollen die Projektwochen Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien, die oft wenig Anerkennung bekommen und durch die Pandemie weitere Nachteile erfahren haben, in ihrer Persönlichkeit stärken. Sie erleben ihre Selbstwirksamkeit und werden in ihrer Gestaltungskompetenz unterstützt. Sie erweitern ihre handwerklich-praktischen Fähigkeiten und werden durch das gemeinsame Kochen in ihrer Ernährungskompetenz gefördert. Auch der Aufenthalt in der Natur fördert ihre Gesundheit und ihre motorischen Fähigkeiten. Außerdem wird die Klassengemeinschaft gestärkt sowie der Respekt und die gegenseitige Akzeptanz.
Als weiterer Bestandteil des Projektes wird 2026 ein Fachtag zum Projektthema „Inklusion und Naturschutz“ stattfinden, der Akteur*innen und Multiplikator*innen in diesem Feld die Möglichkeit für Austausch und Vernetzung bietet. Inhaltlicher Schwerpunkt des Fachtags soll die Vorstellung von (Best) Practice Beispielen und Projekten sein.
Die Förderung
Förderung von Dezember 2023 bis März 2027:
Das Projekt „Gemeinsam für Vielfalt – natürlich inklusiv“ wird von Dezember 2023 bis März 2027 von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg aus Mitteln der Glücksspirale gefördert.
Die Umsetzung
Für die Umsetzung werden interessante Standorte in Freiburger Naturräumen oder im innerstädtischen Bereich ausgewählt, die abwechslungsreiche Arbeitsmöglichkeiten für den Naturschutz bieten. Bei der Auswahl der Standorte arbeiten wir mit vielen Projektpartnern zusammen: Forstamt, untere Naturschutzbehörde, Garten und Tiefbauamt, Nabu, Bauernhöfe, Kinderabenteuerhof Freiburg e.V. oder Zusammen leben e.V.
In den Projekten wird handlungsorientiert gearbeitet und über konkrete Aufgaben die Gestaltungs- und Sprachkompetenz der Teilnehmenden gefördert. Außerdem können die Schülerinnen und Schüler in ihrer neuen Umgebung erste Naturerfahrungen machen und Naturerkundungen unternehmen. Die Naturschutztätigkeiten, die mit den teilnehmenden Schulen abgestimmt werden, bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten, beispielsweise
- Bau von Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse oder Insekten
- Waldpflege und Neupflanzungen
- Bau von Trockenmauern und Steinriegeln als Lebensraum für Reptilien, Insekten und Säuger
- Anlage von Totholzhecken
- Renaturierung von Fließgewässern
Beim gemeinsamen Mittagessen können die Schülerinnen und Schüler außerdem ihre Kochkünste in der Outdoorküche ausprobieren und Gerichte aus den jeweiligen Herkunftsländern kennen lernen.
Die einwöchigen Artenschutzprojekte werden vom Projektleiter Fynn Zimmermann geplant und zusammen mit „FÖJlern“ und Praktikant*innen des WaldHauses, den beteiligten Schüler*innen und deren Lehrer*innen umgesetzt.
Fynn Zimmermann verfügt über 20jährige Erfahrung in der außerschulischen Bildungsarbeit und bringt in die Projektwochen sein Können als Umweltpädagoge, Trainer für gewaltfreies Handeln, Deutschlehrer für Ausländer sowie als Handwerker (Tischler) ein. So kombiniert er umfangreiches Praxiswissen mit den für das Projekt erforderlichen handwerklichen Fertigkeiten.
Kontakt
Fynn Zimmermann
Projektleiter „Gemeinsam für Vielfalt – natürlich inklusiv“
Telefon: 0175 – 794 84 88
Fynn.Zimmermann@waldhaus-freiburg.de
Stiftung WaldHaus Freiburg
Wonnhaldestraße 6
79100 Freiburg
Die Projektwochen
Projektwoche 1
Baumpflanzungen Häuslemaierhof Buchenbach vom 8.-12.04.2024
Betreuung: Fynn Zimmermann (WaldHaus Projektleitung), Julia Barkowski (Praktikantin)
Teilnehmer: 13 Teilnehmende der Berufsvorbereitung der Akademie Himmelreich (BvB Reha)
Alter: 18-23 Jahre
Projektpartner: Kommunikation und Medien e.V., Häuslemaierhof
Projektinhalt: Aufforstung und Neupflanzung Streuobstwiese, Landschaftspflege
Gleich die erste Projektwoche brachte einige Besonderheiten. Für die Projektwoche gab es eine Kooperation mit dem Verein Kommunikation und Medien und der Filmemacherin Sarah Moll, die den Teilnehmenden eine medienpädagogische Auseinandersetzung mit dem Thema Natur und Naturschutz ermöglichte. Dazu wurde ein Standort bei Buchenbach ausgewählt, wo eine Zusammenarbeit mit dem Forstrevier Buchenbach und dem Häuslemaierhof möglich war.
Die Teilnehmende kamen aus dem inklusiven Projekt der Akademie Himmelreich.
Bei der Akademie werden die Teilnehmenden in den Bereichen Hotel und Gastronomie, Hauswirtschaft und Hausmeisterdienste für den ersten Arbeitsmarkt qualifiziert. In der Projektwoche konnten sie sich nun als Juniorförsterinnen für eine artenreiche Waldzusammensetzung engagieren sowie eine Streuobstwiese des Häuslemaierhofes mit neuen Bäumen erweitern.
Der Häuslemaierhof, der Landwirtschaft nur noch zu pädagogischen Zwecken betreibt und einen Gnadenhof unterhält, hat auf seinen Flächen sehr alte und lückenhafte Streuobstbestände. Im Rahmen der Projektwoche konnten 5 weitere Obstbäume auf der Streuobstwiese gepflanzt werden.
Außerdem musste die Waldfläche, wo 2022 eine Aufforstung durchgeführt wurde, erneut von Brombeerwuchs befreit werden.
Auf einer weiteren lichten Fläche wurde die Waldgestaltung fortgesetzt und insgesamt 25 Setzlinge Spitzahorn und Roteiche gepflanzt. Ziel war es vor dem Hintergrund des Klimawandels eine resistente, zukunftsfähige Waldzusammensetzung zu unterstützen. Dazu wurden Baumarten gepflanzt, die besser mit den veränderten Klimabedingungen zurechtkommen.
Am Donnerstag konnte die Gruppe noch handwerklich aktiv werden. Für Höhlenbrüter wie Meisen oder Rotkehlchen wurden drei Vogelkästen gebaut und aufgehängt.
Bei diesem Projekt hatte die Gruppe die Möglichkeit, sich auf zwei Ebenen mit dem Thema Naturschutz auseinander zu setzen. Zum einen konnten sie sich an den praktischen Maßnahmen beteiligen, zum anderen konnten sie mit Videokamera und Foto das Thema vertiefen. Außerdem gab es wieder ein paar Teilnehmende, die im Kochteam für ein leckeres Mittagessen sorgten.
Bei der Arbeit mit der Filmemacherin Sarah Moll haben sich die teilnehmenden gegenseitig zum Thema Naturwahrnehmung und Wald interviewt und gefilmt. Natürlich wurden auch die Naturschutzmaßnahmen vom Filmteam immer wieder begleitet und gefilmt. Am zweiten Tag gab es die Gelegenheit den Landwirt Martin Ganz vom Häuslemaierhof zum Thema Veränderungen in der Natur zu befragen. Am Mittwoch kam dann der Revierleiter Hansjörg Bockstaller zu Besuch, der die Teilnehmenden bei den Pflanzungen angeleitet hat und dem Filmteam für ein Experten-Interview zum Thema Klimawandel zur Verfügung stand.
Am Donnerstag kam dann noch der Journalist Gerhard Lück vom Dreisamtäler vorbei, um über das Projekt zu berichten. Außerdem durfte das Filmteam einmal die Rollen umdrehen und den Journalisten zum Thema Umweltveränderungen befragen und filmen.
Also viel Besuch in der Woche. Der umfangreiche Artikel wurde am 17.4.24 im Dreisamtäler veröffentlicht.
Die Mittagsverpflegung wurde wieder durch ein Kochteam zubereitet. Dabei wurde das Team von dem Ausbildungskoch Wolfgang Spielmann der Akademie angeleitet, so dass es immer ein abwechslungsreiches Menu gab.
Bei den einzelnen Arbeiten, im Filmteam, beim Kochen und den gemeinsamen Pausen gab es immer eine schöne Stimmung und Gelegenheit sich kennen zu lernen. Für alle eine schöne Erfahrung.
Am 13. Mai 24 gab es dann ein Nachtreffen mit der Gruppe. Sarah Moll hatte das Film- und Fotomaterial aufgearbeitet und einen Film zusammengeschnitten. Die Teilnehmenden waren sehr begeistert von dem schönen Ergebnis und den Aktionen, die sie für die Natur umsetzen konnten.
Die Teilnehmenden wählten noch einen Titel für den Film aus und gaben ihr Einverständnis, dass der Film beim „Coole Suppe Filmfestival“ am 16. Nov. 24 im kommunalen Kino in Freiburg vorgeführt wird.
Projektwoche 2
Schutzmaßnahmen am Dorfbach und Baumpflanzungen in Freiburg-Vauban vom 22.-26. April 2024
Betreuung: Fynn Zimmermann (WaldHaus Projektleitung), Helena Jüngling (Praktikantin),
Teilnehmer: 20 Schüler*innen der Karlschule
Alter: 13-15 Jahre
Projektpartner: Kinderabenteuerhof Vauban e.V., Umweltschutzamt
Projektinhalt: Schutzmaßnahmen für die Vegetation am Dorfbach und Baumpflanzungen
Die Woche fand in Kooperation mit dem Kinderabenteuerhof Vauban statt. Zusammen mit dem Umweltamt und den Bachpaten kam die Idee auf, dass Maßnahmen zum Schutz der Vegetation am Dorfbach sinnvoll und notwendig sind. Durch die starke Nutzung durch die Anwohner (viele Spaziergänger und Familien, die sich im Sommer am Bach aufhalten) hatten bodendeckende Pflanzen an vielen Stellen keinen Lebensraum mehr.
Als Schutzmaßnahme wurden vier Standorte ausgewählt, an denen mit niedrigen Zäunen aus Weidegeflecht kleine „Naturschutzinseln“ abgegrenzt und aus der Nutzung heraus genommen werden sollten. Die Weiden für diese Maßnahme waren bereits im Februar im NSG Humbrühl geschnitten und in Wannen zwischen gelagert worden.
Die erste Aufgabe der Schüler*innen war das Bearbeiten und Sortieren der Weiden. Aus den dickeren Ästen wurde ca. 300 70cm lange Pfosten gesägt und angespitzt. Diese wurden dann an den ausgewählten Plätzen in kurzem Abstand in den Boden geschlagen und daran die Weiden geflochten. Diese Arbeit brachte den SchülerInnen viel Freude.
Als weitere „Wegsperre“ wurde eine Benjeshecke angelegt, um ein Uferareal als Schutzbereich abzugrenzen.
Da in den letzten Jahren auch immer wieder große Bäume entlang des Baches abgestorben waren, wurden außerdem 10 Erlen und 25 Flatterulmen neu gepflanzt.
Außerdem wurde an drei Stellen ein Uferschutz mit Spreitlagen aus Weiden angelegt. Diese baubiologische Maßnahme dient dem Erosionsschutz. Dazu wurde ein Weidengeflecht am Boden befestigt, dessen Enden im Boden verwurzeln und dann ausschlagen und damit den Boden dauerhaft festigen.
Als weitere Maßnahme wurde am Platz des Naturerlebnisraums ein Hügelbeet mit Pflanzen der Ökostation Freiburg bepflanzt: Balkanbärenklau, Kugeldistel, Färberkamille, Knöterich, Wilde Möhre, Melisse, Minze.
Außerdem konnte ein temporärer Quelltopf sowie dessen Zulauf zu einem Tümpel durch ein Geländer geschützt werden und der Wasserlauf renaturiert werden. Dazu wurde ein 5m langes Rohr im Boden entfernt, durch den das Gewässer floss, und eine natürlich Mäanderform gestaltet.
Als Lagerplatz für die Feldküche und die gemeinsamen Mahlzeiten konnte wieder der Naturerlebnisraum auf dem Abenteuerhof genutzt werden. Hier sorgte das Kochteam mittags für Stärkung nach den teilweise anstrengenden Arbeiten.
Um die lokale Bevölkerung über die Maßnahmen zu informieren wurde ein Artikel verfasst, der im Juni 24 in der vierteljährlichen Zeitschrift „Vauban Actuel“ veröffentlich wurde. Die Maßnahmen wurden bereits von vielen Spaziergänger*innen wahrgenommen und fanden viel Zuspruch.
Projektwoche 3
Bau eines Hochbeetes aus Bruchsteinen, Nisthilfen für Wildbienen, u.a. auf ehemaliger Ackerfläche bei Freiburg Tiengen vom 3.-7. Juni 2024
Betreuung: Fynn Zimmermann (WaldHaus Projektleitung), Julia Barkowski (Praktikantin)
Projektpartner: Internationale Schule Römerhof
Teilnehmer: 25 SchülerInnen Internationale Schule Römerhof
Alter: 18-25 Jahre
Projektziel: Bau eines Hochbeets aus Bruchsteinen, Nisthilfen für Wildbienen, Landschaftspflege, Baumpflanzungen
In dieser Projektwoche konnten die Schüler*innen der Schule Römerhof auf einer landwirtschaftlichen Fläche bei Tiengen aktiv werden. Die Fläche wurde lange für den Anbau von Mais als Monokultur genutzt und wird seit zwei Jahren von Frank Jenne unter dem Gedanken der Permakultur als Natur- und Nutzfläche neu gestaltet. Dem Gedanken der Permakultur entsprechend teilt sich die Fläche in eine Naturzone mit „Wildnis“ (Ruhezone für Tiere und Pflanzen), einer pflegeextensiven Zone mit Weide/Grasland sowie Obstbäumen und einer Nutzzone mit Gemüseanbau.
Die Schüler*innen konnten in der Wildniszone Ahornbäume für die zukünftige Waldfläche pflanzen sowie für Wildbienen eine Art Sandarium anlegen. Dazu wurde von einer 5m² großen Fläche der Bewuchs entfernt für bodennistende Bienenarten sowie drei Stämme mit unterschiedlichen Bohrungen versehen für höhlennistende Bienen. Diese wurde auf der Fläche aufgestellt.
In der Wiesenzone konnte eine Gruppe die Mahd mit Rechen und Heugabeln zu Haufen aufschichten, ein Bild wie aus alten landwirtschaftlichen Zeiten. Außerdem wurden in der Wiesenzone zwei Ansitze errichtet, um den Greifvögeln dort Jagdmöglichkeiten zu bieten.
In der Nutzzone wurde aus 4 Tonnen Bruchsteinen ein Hochbeet errichtet und mit vier Lagen aufgefüllt: Schnittgut, Grasnarbe, grobe Erde und Pflanzerde. Anschließend konnten noch Radieschen, rote Beete, Buschbohne und Möhren eingesät werden sowie Sonnenhut und einzelne Zucchini. Die Bruchsteinmauer wird außerdem Lebensraum für Eidechsen, Kleinsäuger und Insekten bieten.
Außerdem wurde in der Nutzzone eine Wurmfarm errichtet. Dazu musste zunächst ein 40cm tiefe quadratische Grube ausgehoben werden. Anschließend wurde der Rand mit Wegeplatten befestigt und der Boden gepflastert. Eine handwerklich anspruchsvolle Arbeit, die von ein paar Teilnehmenden sehr gewissenhaft umgesetzt wurde. Anschließend wurden in der Mitte eine Mauer mit Lochsteinen errichtet, die es den Regenwürmern ermöglicht, von einem Teil in den anderen zu gelangen. Dieser Durchgang wurde mit einem Brett verschlossen, da die Regenwürmer zunächst in einer Abteilung die eingebrachten Kompostabfälle zersetzen sollen. Die Würmer wurden von Herrn Jenne gekauft und konnten am letzten Tag „ausgesetzt“ werden.
Außerdem wurde auf einem 1000 Liter IBC Container eine trichterartige Konstruktion angebracht, um damit Regenwasser aufzufangen. Hier muss sich noch herausstellen, ob diese Konstruktion ihren Zweck erfüllen kann und Wind und Wetter aushält.
Für viel Abwechslung sorgten wieder die Kochteams. Da viele Teilnehmende aus dem Iran, Irak und Syrien kamen, gab es internationale Reisgerichte und leckere Salate. Die Pausen und das gesellige Beisammensein wurde von der Gruppe sehr geschätzt. Manche Pause wurde für Kreistänze, Frisbee oder Zauberwürfel genutzt…An einem Tag überraschte eine Teilnehmerin mit einer eritreischen Kaffeezeremonie, der wie in ihrem Land in einem Tongefäß auf dem Feuer gekocht wurde…
Projektwoche 4
Bau eines Hochbeetes aus Bruchsteinen im Interkulturellen Garten Vauban vom 10. – 14. Juni 2024
Betreuung: Fynn Zimmermann (WaldHaus Projektleitung), Helena Jüngling (Praktikantin)
Projektpartner: Emil Thoma Realschule, Zusammen leben e.V.
Teilnehmer: 14 Schüler*innen der Emil Thoma Realschule
Alter: 14-15 Jahre
Projektziel: Bau eines Hochbeets aus Bruchsteinen, Bau von Nistkästen für Vögel
Diese Woche stellte wieder eine besondere Herausforderung dar, da 12 Kinder der Vorbereitungsklasse Flüchtlinge aus der Ukraine waren und die meisten auch 1,5 Jahre nach Kriegsbeginn noch über sehr wenig Deutschkenntnisse verfügten und untereinander nur auf Ukrainisch oder russisch redeten. Begleitend war eine ukrainische Frau mit dabei, die teilweise übersetzen konnte, ansonsten konnte Fynn Zimmermann seine Russischkenntnisse reaktivieren, was die Kommunikation manchmal erleichterte. Schön war, dass ein türkischer Schüler, der mit seinen Eltern in dem Garten aktiv ist, seine „Ortskenntnisse“ mit der Klasse teilen konnte und z.B. in den Pausen die Hängematten aufbauen konnte, die von seiner Klasse gerne genutzt wurden…
Die Hauptaufgabe für die Teilnehmenden war der Bau eines Hochbeetes aus Bruchsteinen in einem urbanen Garten in Freiburg Vauban, der vom Verein „Zusammen leben“ gestaltet wird. In einer wilden Ecke des Gartens wurde zunächst der Bewuchs mit Brennnesseln entfernt und die Erde abgestochen, um eine ebene Fläche zu erhalten. Parallel mussten drei Tonnen Steine mit Sackkarren zu dem Platz befördert werden. Am zweiten und dritten Tag konnte die Steinmauer gebaut werden. Es folgte die Befüllung mit Schnittgut, Grasnarbe, Erdaushub sowie 10cm Komposterde. Insgesamt sehr anstrengende Arbeiten, die die Kinder mit großer Ausdauer umgesetzt haben. Entlang des Grenzzauns wurden dann am letzten Tag noch 10 Gurken eingepflanzt.
Als kleine Abwechslung konnten die SchülerInnen noch drei Nistkästen für Vögel bauen und mit Farben kreativ bemalen, was ihnen viel Freude bereitete. Die Nistkästen wurden im Garten an geeigneten Plätzen aufgehängt.
Da die Gruppe neben einer Lehrperson von einer Frau aus der Ukraine begleitet wurde, gab es in Absprache mit den Kindern oft ukrainisch/russische Küche, was allen gut schmeckte.
Projektwoche 5
Errichtung einer Totholzhecke mit Kompostklo im Dietenbachpark vom 24.-28. Juni 2024
Betreuung: Fynn Zimmermann (WaldHaus Projektleitung), Helena Jüngling (Praktikantin, Laura (FÖJ)
Teilnehmer: 18 Schüler*innen der SBBZ Carl Mez Schule
Alter: 11-15 Jahre
Projektpartner: Kommunikation und Medien e.V., Bachpaten Freiburg, Klimagarten Dietenbachpark
Projektziele: Errichtung einer Totholzhecke mit Kompostklo, Pflegemaßnahmen
Für diese Projektwoche gab es wieder eine Kooperation mit der Filmemacherin Sarah Moll vom Verein Kommunikation und Medien sowie mit den Bachpaten. Als Standort wurde der Klimagarten ausgewählt, ein urbaner Garten im Dietenbachpark Freiburg.
Die Teilnehmenden kamen aus der Förderschule Carl Mez von der evangelischen Jugendhilfe mit sozial-emotionalem Entwicklungspotential. Da sie aus drei unterschiedlichen Fördergruppen kamen, hatte jede Gruppe 2-3 Begleitpersonen, so dass eine ungewöhnlich große Gruppe an Erwachsenen für die Betreuung anwesend war.
In der Woche hatten die Teilnehmenden wieder die Möglichkeit sich in verschiedenen Teams zu engagieren: bei den praktischen Maßnahmen, im Filmteam sowie im Kochteam.
Bereits am ersten Tag zeigte sich, dass durch die unterschiedliche Gruppenzusammensetzung und den jeweiligen persönlichen Hintergrund der Teilnehmenden die Aufmerksamkeit und Motivation oftmals sehr begrenzt war.
Außerdem war es sehr wichtig, den Teilnehmenden immer wieder die Struktur des Tages und die Aktionsmöglichkeiten deutlich zu machen.
Bei den praktischen Arbeiten war das Hauptprojekt an einer versteckten Ecke des Klimagartens eine Totholzhecke in Hufeisenform zu errichten, die neben ihrem Zweck als Lebensraum für Kleinsäuger und Insekten als Sichtschutz für eine Komposttoilette dienen soll. Dazu wurde eine Brennnesselecke vom Bewuchs befreit und der Boden geebnet. Dann wurden 2,20 lange Pfähle in den Boden geschlagen, um die Totholzhecke zu befestigen. Abschließend wurden die Seiten mit Totholz aufgefüllt und im Innenraum die Konstruktion für den Toilettensitz eingebaut.
Weitere Möglichkeiten für die Schüler+innen waren Freistellungsarbeiten an einer anderen Benjeshecke sowie an einem Hochbeet mit Bruchsteinmauern. Außerdem wurde der Bachzugang mit Treppe vom Bewuchs befreit. An einer Stelle wurden vier 50cm tiefe Löcher ausgehoben, um dort mit vier Pfosten eine Dachkonstruktion zu bauen, die dem Schutz eines Beetes und zum Regenwassersammeln dienen soll.
Für die Arbeit in den Filmteams konnten sich auch wieder einzelne Schüler begeistern. Das Filmteam führte verschiedene Interviews mit anderen Teilnehmenden durch sowie einige Expertinnen-Interviews. Ein Gärtnerin des Klimagartens sowie die Biologin Ann Zirker von den Bachpaten stand für Fragen zur Verfügung.
Das Oberthema „Wasser“ konnte durch die Zusammenarbeit mit den Bachpaten vertieft werden. Am dritten Tag kam der „Wasserfloh“, das Einsatzfahrzeug der Bachpaten, und die Teilnehmenden wurden zu GewässerforscherInnen. Beim Sammeln, bestimmen und beobachten von Gewässertieren konnte die Bachgüte des Dietenbachs mit einem „gut“ bestimmt werden.
An zwei Tagen engagierte sich die Gruppe bei der Bachputzete und sammelte viel Müll im und am Bach auf. Highlight war dabei der Fund einer Geldkassette von einem Geldautomaten mit einem entwerteten 50 Euro Schein, der bei einem Besuch der Polizei übergeben werden konnte…
Die Kochteams wurden wieder für die Mittagsverpflegung kreativ und sorgten für eine schmackhafte Pause.